Westerwald Bonsai. Bonsai aus einheimischen Baumsorten.
Na, da ist uns mal wieder was Feines vor die Hacke gekommen.
Da standen einige Lärchen am Wegerand, stark verbissen und schon recht korpulent.
Ich musste lange auf die Ausgrabegenehmigung warten. Als ich sie endlich vom freundlichen Revierförster bekam, handelte ich sofort. Der Regen der letzten Wochen machte die Tour zwar nicht gerade zur Urlaubsreise, erhöht aber beträchtlich den Anwachserfolg.
Vor Ort beseitigten wir zuerst die dicke Mulch/Unkraut/Erde- Schicht um den Stamm herum. Dabei kamen wunderbare Nebaris zum Vorschein. Die Bäume wurden kreisförmig und großzügig mit der Spitzhacke umgraben. Nun ließ sich, durch Zug und Druck am Stamm, die Wuzelscheibe rundherum anheben. Ein sicheres Zeichen, dass wenige oder keine Pfahlwurzeln vorhanden waren.
Mit etwas Kraft und gemeinsamer Anstrengung konnten die Bäume dann aus ihrem Stand gehoben werden. Der Strassenschotter unter den Bäumen hat den Wurzeln den Weg in die Tiefe versperrt. Es bildeten sich gezwungenermassen Wurzeln nahe der Erdoberfläche. Die Anhöhe auf der einen Seite der Strasse und der Graben nebenan sorgten scheinbar für dauerhafte und ausreichende Feuchtigkeit.
Solche wunderbaren Bedingungen, die fast ideale Wurzelscheiben erzeugen, findet man nur ganz selten.
Zu Hause kamen die Bäume in die schon vorbereiteten Gartenbeete. Etwas tiefer, gut gelockert, mit einer Portione Weißtorf um die Wurzeln, wurden die Bäume mit einem scharfen Wasserstrahl gut eingeschlämmt.
Für den kommenden Winter muß die Erde über den Wurzeln noch mit einem Frostschutz abgedeckt werde.
Erste Bearbeitungen, Schnitt usw. kommen erfahrungsgemäß erst nach einem Jahr Anwachszeit zum Einsatz. Genügend Zeit sich über Stil und Gestaltung Gedanken zu machen.
Dank an die tatkräftige Hilfe eines Bonsai-Kollegen. Solche Kalliber sind alleine schon etwas mühselig.